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Klöster im Eichsfeld 3/10: Das Zisterzienserkloster Reifenstein
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Sonntag 07 Jan 2024
Tags: KlosterReifenstein
3. Das Zisterzienserkloster Reifenstein
Eine Gräfin von Gleichen stiftete 1131 das Zisterzienserkloster Volkeroda unweit der Stadt Mühlhausen. Das Kloster wurde von Mönchen aus dem Kloster Altenkamp besetzt. Graf Ernst II. von Tonna-Gleichen (1152 - 1163) stiftete 1162 das Kloster Reifenstein und stellte hierfür den wüst gewordenen Ort Albolderode zur Verfügung. Reifenstein war ein Tochterkloster von Volkenroda, es wurde von Mönchen aus Volkenroda besetzt. Erzbischof Siegfried II. von Eppstein (1200 - 1230) bestätigte 1209 die Gründung, Papst Urban IV. (1261 - 1264) bestätigte 12064 Besitzungen und Rechte und nahm das Kloster in seinen Schutz. Kloster Reifenstein erwarb zahlreichen Güterbesitz in Dachrieden, Horsmar, Ammern und in vielen anderen Orten. Die Tochter des Landgrafen von Thüringen Hermann TI. (1190 - 1216), Markgräfin Jutta von Meißen, Gemahlin des Markgrafen Dietrich von Meißen, verkaufte dem Kloster Reifenstein 1226 sieben Hufen Land in Schwerstedt, Graf Heinrich I. von Gleichenstein (1230 - 1257) bestätigte dem Kloster Reifenstein 1253 den Besitz der Dörfer Kleinbartloff, Hausen und Kallmerode.

1282 wurde in Mühlhausen ein Wirtschaftshof erworben, wo die Erträge aus den einzelnen Besitzungen geborgen und der weiteren Verwendung zugeführt wurden. Anfang des 14. Jahrhunderts kam das Kloster in wirtschaftliche Bedrängnis und mußte einen Teil seines Güterbesitzes verpfänden. Der Abt des Klosters Walkenried, Liudgerus, streckte 1317 eine größere Summe vor, womit die Einlösung des Verpfändeten ermöglicht wurde. Die Abhängigkeit der Klöster untereinander wurde durch das Verhältnis der Abstammung geregelt. Der Abt, der ein Kloster gründete, wurde Vaterabt genannt. Er besaß bestimmte Jurisdiktionsrechte und nahm auch die jährlichen Visitationen vor. Zum Kloster Reifenstein kam 1729 das Vorwerk Beinrode mit 251 Morgen Grundbesitz, einer Mühle und einer Ziegelei. Es wurde von Regina Christine von Sothen, einer Angehörigen der in Duderstadt sehr angesehenen Familien von Sothen, zum Preise von 7500 Rtlr. erworben. Der Kurfürst erteilte seine Genehmigung zu diesem Kauf. Aufhebung des Klosters im Jahre 1803.

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Quelle: Karl Paul Haendly: „Das kurmainzische Fürstentum Eichsfeld im Ablauf seiner Geschichte, seine Wirtschaft und seine Menschen 897 – 1933“ Verlag Mecke Duderstadt 1996 – Bild: Kloster Reifenstein um 1950 Detail Postkarte © Thomas Schuster Heiligenstadt


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