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Patentschrift Nr. 87043 (Hand- und Reisegeräte) von Emil Rinke
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Heiligenstadt · Donnerstag 18 Jul 2024
Tags: EmilRinkeRegenschirm
Emil Rinke in Heiligenstadt, Eichsfeld
Vorrichtung zum Feststellen des Schirmgestells in der Mittelstellung, zwecks Trocknung des Schirmbezuges

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1895 ab.

„Um Regenschirme nach dem Gebrauch zu trocknen, werden diese entweder aufgespannt oder zusammengeklappt hingestellt. Beide Arten des Trocknens sind für den Schirm nachtheilig. Im ersteren Falle leidet der Bezug des Schirmes, da derselbe in gespanntem Zustande trocknet und dadurch der Stoff brüchig wird. Im zweiten Falle lauft das Wasser über die Eisentheile und diese rosten nach kurzem Gebrauche durch. Denn durch das Auf- und Zuspannen des Schirmes platzt der Lack namentlich in den Gelenken an der Schirmspitze bald ab.

Durch vorliegende Erfindung, welche in einer Vorrichtung bestrebt, um den Schirm in Mittelstellung festzustellen, sollen diese Uebelstande beseitigt werden. … In einer Einsenkung des Stockes, ungefähr in der Mitte zwischen den beiden äußersten Schirmstellungen, ist ein doppelarmiger Hebel angeordnet, welcher um einen Stift & schwingt. Eine Feder, welche auf den unteren Hebelarm wirkt, drückt den oberen Hebelarm gegen ein Widerlager. Der Hebel ist so tief versenkt, daß seine Aufsenkante über den Schirmstock nicht hervorragt und so den Gebrauch des Schirmes nicht behindert. Der obere Hebelarm trägt einen Haken, welcher im Gebrauchsfalle, nachdem niedergedrückt ist, in ein Loch des Schirmschiebers eingreift und denselben in bestimmter Lage festhält. Anstatt des Hakens kann der Hebelarm zwei Nasen tragen, welche um den Wulst des Schiebers greifen und so den Schieber und damit das Gestell des Schirmes festlegen. Um den Stock weniger zu schwächen, kann an Stelle des doppelarmigen Hebels ein umschwingender Haken angewendet werden. Dieser Haken wird durch eine Feder gegen ein Widerlager gezogen. Er ragt etwas über den Stock hervor und ist an dieser Stelle gerauht.

Soll der Schirm in Mittelstellung gebracht werden, so greift man mit dem Daumen den Haken an der gerauhten Stelle an, zieht denselben aus der Versenkung hervor und läßt ihn in das Loch des Schiebers einschnappen.

PATENT-ANSPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum Feststellen des Schirmes in Mittelstellung, dadurch gekennzeichnet, daß ein annähernd in der Mitte des Schirmstockes versenkt angebrachter doppelarmiger Hebel in ein Loch des Schiebers und durch eine Feder in Eingriff mit diesem gebracht wird, zum Zweck, den  Schirmbezug in nicht gespanntem Zustande trocknen zu können.

2. Eine Abänderung der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher an Stelle des Hebels ein Haken, welcher vermittelst einer gerauhten, etwas über den Schirmstock hervorstehenden Fläche erfaßt werden kann, in das Loch des Schiebers eingreift.



Quelle: Bild aus dem Fundus von Michael Schön


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