Aus dem Archiv: Burg Altenstein
„In der Nähe des hessischen Städtchens Allendorf an der Werra liegt am Ende eines engen, sich nach Norden hinziehenden Tales in rauher wilder Gegend hoch auf einem Berg die Burg Altenstein. Teilweise Ruine, teils noch erhalten, wird sie als Försterwohnung benutzt. Das Schloß war von jeher eine hessische Besitzung und hat im Laufe der Zeit viele Besitzer gehabt. Im Anfange des 14. Jahrhunderts ist ein Teil des Schlosses an Hugo von Marchia versetzt gewesen und ist es im Besitze der vorgenannten Familie bis zum Jahre 1361 geblieben.
Es ist dies dieselbe Familie de Marche, de Marchia, von der Mark oder uz der Mark, welche den Vorfahren der von Westernhagen, den Gebrüdern Conradus et Hermannus milites de Indagine, im Jahre 1283 den größten Teil ihrer Besitzungen in Teistungen verkaufte, mit denselben stammverwandt war, dasselbe Wappen führte und in vielen Urkunden gleichzeitig mit den von Westernhagen genannt wird. Im Jahre 1377 wurde das Schloß Altenstein von den von Hanstein, welche damals als kurmainzische Erbburgmänner auf dem in der Nähe gelegenen festen Schlosse Hanstein saßen, eingenommen. Hierdurch gerieten dieselben in ernste Fehden, welche schließlich damit endeten, daß der Altenstein dem Landgrafen von Hessen wieder übergeben wurde.
Alle bisher beschriebenen Schlösser liegen westlich des Ohmgebirges, welches den östlichen von dem westlichen Teile des Eichsfeldes scheidet.“
Quelle: Max von Westernhagen: „Geschichte der Familie von Westernhagen auf dem Eichsfelde“ – 1909 (Reprint 2003) – Bild: Ruine Altenstein 2022 © Thomas Schuster Heiligenstadt