Die Umgebung von Heiligenstadt
Heiligenstadt liegt idyllisch eingebettet im Tal der Leine und Geislede und wird vom Dün (435,3 m), Iberg (453,2 m) und dem Heiligenstädter Stadtwald umgeben.
Einen Überblick zur Lage gibt 1948 der Heiligenstädter Bürgermeister Karl Jünemann:
„Eine Landschaft von anmutiger Schönheit im grünen Herzen Deutschlands ist die Umgebung von Heiligenstadt. Angelehnt an die bewaldeten Berge des Obereichsfeldes, eingebettet in die Flußmulde der Leine, die dort ihre junge Tochter, die Geislede aufnimmt, liegt Heiligenstadt, die Hauptstadt des Eichsfeldes.
Mit ihren Türmen ragt sie malerisch in die Höhe und wächst mit ihren buntfarbigen Häusern in das Grün der Laub- und Nadelwälder der unteren Berghänge hinein. Mit Recht konnte daher der Dichter Theodor Storm von ihr sagen, dass die Berge zu allen Straßen hineinschauen.“
Hoch über der Stadt thront das ca. 15 m hohe Dünkreuz, dass 1948 von Kriegsheimkehrern aufgestellt wurde. Zu besonderen Anlässen leuchtet es in der Dunkelheit.
Der Iberg im Süden der Stadt hat seinen Namen von den Eiben, die in früheren Zeiten hier häufig vorkamen. Auf und um den Iberg befinden sich zahlreiche Ausflugsziele und historische Sehenswürdigkeiten. Die Gaststätten „Alte Burg“, „Neun Brunnen“, „Forsthaus“ und das „Iberghaus“ laden den Wanderer zu einem Besuch ein.
Das Johann-Weinrich-Denkmal in der Nähe des Iberghauses erinnert an den Erfinder des Psalm-Melodicon, einer Art Mundharmonika. Das Friedrich Ludwig Jahn-Denkmal wurde von der Turnergemeinde Heiligenstadts 1911 errichtet. Zu Ehren des Besuches des vorletzten Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs, Friedrich Karl Joseph von Erthal, wurde 1777 in Gegenwart des Stadtrates, der Studenten und Bürger das Denkmal eingeweiht. Der Heiligenstädter Gymnasialdirektor Johann Georg Lingemann setzte im Jahre 1803 die beiden Meridiansteine in der Nähe des Denkmals. Die Steine kennzeichnen die 10. Längengrad östlich von Greenwich. Im weiteren Verlauf des Weges finden wir die Drei-Linden-Kapelle sowie die sanierte Ibergwarte, die zur Verteidigung der Stadt im 15. Jahrhundert errichtet wurde.
An der Straße zum Forsthaus wurden viele Wanderwege im Stadtwald angelegt. Auf der rechten Seite befindet sich ein Parkplatz mit einem Wanderweg zur Maienwand und Elisabethhöhe. Neben den schönen Aussichten in die Eichsfelder Landschaft gelangen wir hier zur Elisabeth-Kapelle und den Überresten der vorgeschichtlichen Flieh- und Wallburg, die zum Schutz der Heiligenstädter Pfalz gebaut wurde.
Links der Straße gelangen wir zur „Klöppelsklus“ (1716), die an der alten Geleitstraße stand. Der Landstraße folgend steht auf der rechten Seite das sagenumwobene „Schwarze Kreuz“. Hier soll ein Schwedenfriedhof während des Dreißigjährigen Krieges angelegt worden sein.
An der Straße nach Uder liegt die „Alte Burg“, die den Namen aber zu Unrecht trägt. Der Sage nach soll der Frankenkönig Dagobert durch den Morgentau vom Aussatz geheilt worden sein und der Stadt seinen Namen gegeben haben: „Heiligenstadt“ = Stätte der Heiligen. Die „Zwergenhöhle“ ist Schauplatz vieler Sagen. Der Dichter Theodor Storm fand 1863 hier die Inspiration für das Kunstmärchens „Die Regentrude“. Die Friedenskapelle wurde 1723 durch gesammelte Gelder vom Dechanten Aureus Hunold erbaut.
Vom ehemaligen Gut „Hillemann“ hat man einen schönen Blick auf Heiligenstadt und den Dün. Hier stand die Koddenwarte, die ebenfalls zur Stadtverteidigung des Mittelalters diente. Überreste sind nicht vorhanden.