„Zu den sakralen Kostbarkeiten der Heiligenstädter Propsteikirche zählt eine wunderschöne Marien-Skulptur, die die Gottesmutter mit dem Jesuskind zeigt. Dieses Meisterwerk - oft von Besuchern der Kirche bestaunt – wird zum Typ der sogenannten „Schönen Madonnen“ gerechnet, vor allem wegen „der mädchenhaft lieblichen Erscheinung“, die diese Plastik trägt.

Das Schnitzwerk stammt dem frühen 15. Jahrhundert, also aus jener Zeit, wo die Gläubigen ein neues, vertrauteres Verhältnis zur Marienverehrung gewannen. Die Plastik war von einem Dytterich Pfersch auf Grund eines frommen Traumes, wie die Überlieferung besagt, gestiftet worden. Zunächst war das Gnadenbild für viele Jahre in der Wallfahrtskirche Elende und galt als ein von Pilgern gern besuchtes Ziel.

Im Jahre 1626 kam die Plastik aus unbekannten Gründen in die Martinskirche nach Heiligenstadt. Seit 1803 hat die „schöne Madonna“ ihren festen Platz in der Heiligenstädter Propsteikirche und ragt dort aus dem gesamten Ensemble der Kirchenausstattung heraus. Die Holzbildschnitzarbeit ist sehr gut erhalten. Im Jahre 1926 war sie von dem Hallenser Restaurator Albert Leusch in ihrer ursprünglichen Form wieder hergestellt worden.“

Quelle: Thüringer Tageblatt 1981 – Bild: © Thomas Schuster Heiligenstadt