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850 Jahre Bernterode/Breitenworbis
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Mittwoch 24 Jan 2024
Tags: Bernterode
Im Staatsarchiv in Dresden befindet sich die Urkunde, in der Herzog Heinrich der Löwe im Jahre 1174 dem Kloster Volkerode das Dorf „Bernesrout“ übergab. Rassow schreibt:

„1309 heißt es Bernterode. Um 1577 gehörte es zu dem Mainzer Lehen der von Wintzingerode. 1628 gehörte das Pfarrkirchdorf Bernterode zum Dekanate Kirchworbis. Es war ein Zubehör des Amtes Harburg. Zum achten Rügegericht des Amtes Harburg-Worbis, das bis 1624 abgehalten wurde, stellte Bernterode zwei Schöffen. Westlich vom Dorfe, beim Klüschen, lag das Dorf Vlarkerode oder Marquarderode, von dem nichts mehr bekannt ist. …“

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf „aufs Schrecklichste verwüstet“. Bernterode hat im Jahre 1656 nur 324 Einwohner.

In den Jahren 1591, 1592 und 1601 wurden die Schwerdtsche Mühle, das Templer-Haus und der Badersche Hof errichtet.

Von 1671 bis 1679 hat das Dorf unter häufigen Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden. 1671 sind kaiserliche, 1673 weimarische und 1675 brandenburgische Truppen hier einquartiert. Das Dorf hat inzwischen wieder 403 Einwohner und 86 Herdstätten.

1755 raffte die Rinderpest das Vieh hinweg, dass in sieben Gruben verscharrt wurde. Der daraus resultierende Flurname „Schingeleich“ ist den Bewohnern noch bekannt.

1822 baute man die Rheinstraße durch den Ort Bernterode.

1840 gab es im Dorf noch 67 Leineweber.

Im Jahre 1867 führte man die Eisenbahnlinie durch den Ort, Bernterode erhielt jedoch erst 1897 eine Haltestelle. Der Bahnhof stammt aus dem Jahre 1911, der zeitgleich mit einer Anschlußbahn zu den Kalischächten verlegt wurde.

In den Jahren 1905/06 wurde der Schacht „Preußen“ zur Förderung von Kali eröffnet, es folgte 1910/12 der Schacht „Sachsen“. Mit der Eröffnung 1906 kam der Verwaltungssitz der Deutschen Kaliwerke AG von Nordhausen nach Bernterode. Ein Jahr später wurde eine Chlorkaliumfabrik in Betrieb genommen. 1926 kamen die Deutschen Kaliwerke zum Wintershall - Konzern. Während der Krise wurden 1931 die Schächte und die Fabrik stillgelegt.

Am 1. September 2009 trat die Gemeinde Bernterode/Worbis mit den beiden Ortsteilen Bernterode-Ort und Bernterode-Schacht der Gemeinde Breitenworbis bei.

Interessant sind die Skelettfunde 1998, die Einlagerungen der Särge der Könige und Hindenburgs und die Abschussrampe zum Kriegsende 1945. Ist im Eichsfeld das verschwundene Bernsteinzimmer versteckt?



Quellen: Eigene Aufzeichnungen, Walter Rassow: „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Worbis.“ – Verlag Cordier 1994; Wikipedia – Bild: Bernterode mit Martinskirche 2019 © Thomas Schuster Heiligenstadt


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