Klöster im Eichsfeld 7/10: Zisterzienserinnenkloster in Worbis
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Montag 15 Jan 2024
Tags: Zisterzienserinnenkloster, Worbis
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7. Das Zisterzienserinnenkloster in Worbis
Graf Friedrich von Beichlingen stiftete 1311 das Kloster.
Ludolf von Gerterode, von der über dem Ort Gerterode gelegenen Burg gleichen
Namens, wird als Zeuge bei der Stiftung des Klosters genannt. Dieser verkaufte
sein Gut Ridenbach bei Worbis den Klosterfrauen. Die Besiedlung des Klosters
erfolgte aus den Konventen Beuren und Anrode. Das Kloster erhielt die volle
Gerichtsbarkeit. Im Bauernaufstand wurde es zerstört. Erzbischof Albrecht von
Brandenburg (1514 - 1545) hob das Kloster auf, weil es aus wirtschaftlichen
Gründen nicht mehr lebensfähig war. Die Güter und Gefälle des Klosters wunden
von Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (1555 - 1582) zur Unterstützung der
1575 nach Heiligenstadt berufenen Jesuiten verwandt. Der Ort Gerterode war eine
Enklave der Grafen von Schwarzburg, die von 1670 bis 1802 zum Erzstift Mainz
gehörte.
Die Reformation setzte den alten Klöstern in der
protestantisch gewordenen Umgebung des Eichsfelds ein Ende. Jakob Burckhardt
schrieb, daß die Reformation sich nicht so schnell durchgesetzt haben würde,
wenn die deutschen Fürsten nicht die Möglichkeit gesehen hätten, sich durch die
Säkularisation von Bistümern, Stiften und Abteien zu bereichern. Durch die
Reformation verloren auch die eichsfeldischen Klöster zahlreiche Besitzungen,
die in der näheren und weiteren Umgebung des Eichsfeldes gelegen waren. In der
folgenden Zeit, insbesondere im 18. Jahrhundert, gelangten die eichsfeldischen
zur neuen Blüte.
Quelle: Karl
Paul Haendly: „Das kurmainzische Fürstentum Eichsfeld im Ablauf seiner
Geschichte, seine Wirtschaft und seine Menschen 897 – 1933“ Verlag Mecke
Duderstadt 1996 – Worbis 1545 Zeichnung - 0344