Seit 2015 findet der jährliche Martinsumzug immer am Vorabend des Martinstages (11. November) statt. In den Kindergärten ist es seit meiner Kindheit Tradition, dass das Martinsfest gefeiert wird. Dabei zählt der Gedanke des Teilens mit anderen Menschen, die nichts besitzen.
Der Umzug beginnt mit einer ökumenischen Martinsfeier auf dem Friedensplatz vor dem Nordportal der Martinskirche. Anschließend setzt sich der Zug mit den leuchtenden Laternen in Richtung Marktplatz in Bewegung. Voran reitet der Heilige Martin auf seinem Pferd, begleitet vom Bettler. Am Markt findet die Szene der Mantelteilung statt. Anschließend werden gebackene Hörnchen verteilt, die mit anderen Kindern geteilt werden sollen.

Der Heilige Martin von Tours (316-397) war Patron des Kurfürstentums Mainz, dem auch das Eichsfeld bis 1802 zugehörte. Noch heute finden wir Hinweise, wie die Martinskirche mit dem Relief am Nordportal oder das Relief am Kornhaus.
Martin war Reiter der kaiserlichen Garde und teilte seinen Mantel mit einem unbekleideten Bettler am Stadttor Amiens. Als er Bischof von Tours werden sollte, versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse aber schnatterten laut und verrieten sein Versteck. So musste er das Amt annehmen und die Gänse werden heute zur Strafe immer noch verspeist!