Der Arbeitskreis "Aureus und Justinus" organisierte 2014 erstmals eine Feier im Zeichen der Heiligenstädter Stadtpatrone auf dem Marktplatz. Der kirchliche Gedenktag wird jährlich am 16. Juni begangen. In einem aktiven Gottesdienst mit Szenen aus dem aktuellen Zeitgeschehen wird der beiden Heiligen gedacht. Im Anschluss gibt es ein Turmblasen von der Ägidienkirche.
Bereits der Mainzer Erzbischof Hrabanus Maurus berichtete, dass sein Vorgänger Otgarius (825 - 847) Reliquien auf den Altar der Martinskirche niederlegte. Im Jahre 855 erweiterte Hrabanus Maurus die Heiligenstädter Martinskirche und weihte sie am 1. November. Der Ort wurde seither Stätte der Heiligen - Hagiopolis, Heiligenstadt genannt. Von den Heiligen Aureus und Justinus, sowie Sergius und Bacchus, denen das Stift geweiht war, wurden in der Kirche Reliquien aufbewahrt. Nach der Auflösung der Stiftskirche am 18. Oktober 1803 wurden die Reliquien in die Ägidienkirche überführt. Hier gerieten sie während der letzten Jahrzehnte in Vergessenheit.

Die Grabplatte der beiden Stadtpatrone Aureus und Justinus wurde 1804 an der rechten Seite der Chorwand der Neustädter Kirche aufgestellt. Die Steinplatte wurde um 1320/1330 in Heiligenstadt geschaffen, sie dürfte denselben Künstler haben, wie das Martinsrelief und der Chorknabe der Bergkirche. Die Platte ist der Rest einer Tumba und zählt zu den schönsten gotischen Kunstwerken Deutschlands.
