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Werwölfe in den Raunächten
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Zeitgeschehen · Samstag 28 Dez 2024 ·  2:00
Tags: Raunächte
In alten Geschichten findet man Wölfe und auch Werwölfe in Begleitung der Wilden Jagd, die in den Raunächten über den Himmel ziehen.

Odin, Gott und Anführer der Wilden Jagd, hatte immer zwei Wölfe in seiner Begleitung. Ihm geweihte kultische Kriegerverbände nannten sich Ulfhednar (Wolfshäuter). Sie sollen sich nach alten Überlieferungen im Kampf in Wölfe verwandeln. Da in den Raunächten besonders viel Magie und Zauber lag, wurde eine Verwandlung leicht gemacht, so die Meinung unserer Vorfahren.

Unter Ihnen befand sich Kveldulf (Ulf Bjalfason), ein Fürst und Grundbesitzer im 9. Jahrhundert in Norwegen. Er ist eine der Hauptfiguren der Egils-Sagen und wird als Formverschieber und Berserker beschrieben. Sein Enkel, Egil Skalagrimsson, war ein berühmter isländischer Wikinger, Zauberer und Poet. Noch in der folgenden Zeit glaubte man, dass sich Zauberer, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten, in Werwölfe verwandelten und in dieser Gestalt Mensch und Vieh bedrohten.

Im Mittelalter der Inquisition und Hexenverfolgung gab es die „Werwolfprozesse“, in der vor allem Männer der Verwandlung beschuldigt worden. Sie waren meist starke Männer und oft Schäfer, die zur Verwandlung einen Gegenstand brauchten, z. B. einen Gürtel aus Wolfsfell.

Der bekannteste Fall stammt aus Bedburg bei Köln:

„Es ist der 31. Oktober 1589. In der Kleinstadt Bedburg, in der Nähe von Köln, ereignet sich an diesem Tag eine der schrecklichsten Hinrichtungen Deutschlands. Angeklagt ist der 50-jährige Bauer Peter Stump aus Epprath, der unter Folter gestanden hat, einen Pakt mit dem Teufel eingegangen zu sein. Ihm wird vorgeworfen, er sei in der Lage, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Zu seinen angeblichen grauenvollen Verbrechen werden mehrfacher Mord und Kannibalismus gezählt. Unter den 16 Menschen, die er getötet haben soll, waren 13 Kinder – auch sein Sohn, dessen Gehirn er angeblich verspeist haben soll. Vor seiner Hinrichtung gesteht Stump außerdem, eine sexuelle Beziehung zu seiner Tochter und mit einem Sukkubus, einer Dämonin, gehabt zu haben.“



Quellen: Eigene Aufzeichnungen - https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/10/peter-stump-wie-ein-deutscher-werwolf-zum-schrecken-von-ganz-europa-wurde - Bild: Lucas Cranach der Ältere – Holzschnitt um 1512



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