Ursprünge und Anfänge der Kriegervereine
Die Befreiungskriege von 1813 bis 1815 waren die ersten Kriege mit Beteiligung Deutschlands, an der allgemeine Wehrpflicht bestand und die Männer eingezogen wurden. Diese Kriegsvertanen schlossen sich zu den ersten Kriegervereinen zusammen, in der Soldaten allen Rangs vertreten waren.
Ab 1842 wurden sie aufgrund einer Kabinettsorder „Krieger-Begräbnis-Vereine“, kurz Kriegervereine - „Kriegerbegräbnisvereine“ genannt. Die Anfänge gehen bis in die Zeit Friedrich des Großen zurück.
Diese Vereine unterstützten Soldatenfamilien in allen Belangen, sei es die Not während des Kriegsdienstes oder fehlendes Geld bei den Begräbniskosten. Traditionen und Pflege der Kameradschaften waren ein guter Zusammenhalt der ehemaligen Soldaten.
Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 entwickelten sich die Kriegervereine zu Massenorganisationen. Obwohl sie unparteiisch waren, gewannen sie politischen Einfluß im Kaiserreich und der Weimarer Republik.
Noch heute besitzen viele Orte ein Kriegerdenkmal oder eine Tafel zum Gedenken der Gefallenen.
In Heiligenstadt gab es 1911 folgende militärischen Vereine:
Artillerie-Verein - Vorsitzender: Bäckermeister Franz Schade
Garde-Verein - Vorsitzender: Gerichtsassistent Th. Bischoff
Flottenverein (Ortsgruppe Heiligenstadt) - Vorsitzender: Schulrat Wedig
Kavallerie-Verein - Vorsitzender: Chausseeaufseher W. Schmidt
Kreis-Krieger-Verband (60 Vereine) - Vorsitzender: Brunn, Hauptmann d. R.
Kreisverein für verwundete und erkrankte Krieger - Vorsitzender: Dr. v. Christen
Krieger-Verein - Vorstand Ph. Gerling, Grunewald, Stadermann
Soldatenverein „Kameradschaft“ - Vorsitzender: Wilhelm Franke
Verein der Militäranwärter - Vorsitzender: Ober-Telegr.- Assistent A. Müller
Quelle: Eigene Aufzeichnungen; Adressbuch 1911 – Bild: Gardeverein Fahnenweihe am 22.08.1905 aus dem Fundus Franz Bader