Klösteraufhebungen im Eichsfeld
Während der Säkularisierung (Verweltlichung) der kirchlichen Institutionen wurde eine Bestandsaufnahme gemacht. Betroffen waren im Eichsfeld vor allem das Stift sowie die Männer- und Frauenklöster. Im Eichsfeld bestanden zudem 100 Pfarreien, die sehr begütert waren.
Der Priester, Kirchenhistoriker und Autor Arno Wand schreibt dazu:
„Als Männerklöster werden benannt Benediktiner Abtei Gerode mit 25 Geistlichen. Zisterzienser Abtei Reifenstein, mit 23 Geistlichen. Das Franziskanerkloster Worbis mit 15 Geistlichen. Das Kollegiatstift St. Martin in Heiligenstadt, mit acht Geistlichen. Die Zahl der Ordensgeistlichen im kurmainzischen Eichsfeld wir mit insgesamt 71 beziffert. … Insgesamt: 77 Geistliche, 47.000 Revenuen (Einkünfte).“
Frauenklöster nennt er: „Zisterzienserinnen Kloster Teistungenburg mit 25 Nonnen. Zisterzienserinnenkloster Annenrode20 mit 25 Nonnen. Benediktinerinnenkloster Zella mit 24 Nonnen. Zisterzienserinnen Kloster Beuren mit 27 Nonnen. Ursulinenkloster Duderstadt (ohne Angabe). Frauenklöster zusammen: 102 Ordensfrauen. 37.000 Revenuen.“
Die Klöster wurden während der Säkularisation von 1803 aufgehoben und enteignet. Aus dem Besitz wurden Staatsdomänen und Rittergüter. Kostbare Kunstgegenstände, Inventar und Bibliotheken wurden verkauft oder Gemeinden übergeben. So finden wir heute viele Altäre aus den Klosterkirchen in den Eichsfelder Dörfern. Der Altar der Stiftskirche steht heute in Hohengandern, von der Kanzel wird heute in Röhrig gepredigt.
Klöster waren im Mittelalter neben den Universitäten wichtige Orte für Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft.

Quelle: Eigene Aufzeichnungen, Arno Wand: „Kirchengeschichte des thüringischen Eichsfeldes vom 8. bis 20. Jahrhundert.“ – Bild: Kloster Teistungenburg nach 1910