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Heinrich III., der letzte Gleichensteiner
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Mittwoch 04 Jun 2025 · Lesezeit 2:15
Tags: Gleichenstein
Das Eichsfelder Geschlecht, dass sich mit dem Namen Gleichenstein nennt, entstammt der Hauptlinie der Grafen zu Tonna und Gleichen. Stammvater ist Erwin I., Graf zu Tonna (+ 1116), der seinen Sitz in Gräfentonna in der „Kettenburg“ hatte. Unter Graf Lambert II. (+ 1228) teilte sich die Linie und wurde unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt: Die Eichsfelder Linie Gleichenstein und die Linie Gleichen.

Stammvater der Eichsfelder Linie ist Heinrich I. (+ 1257). Ihm folgten Albrecht II. (+ 1290), Albrecht III. (+ 1283), Ernst V. (+ 1270) und der letzte Gleichensteiner Heinrich III. (+ 1299), der seine Vogteirechte (Burgen Scharfenstein, Gleichenstein und Birkenstein) 1294 an Erzbistum Mainz verkaufte.

Johann Wolf schreibt über den letzten Gleichensteiner:

„Heinrich war ein Sohn des 1283 verstorbenen Grafen Albrecht III. von Gleichenstein. 1286 fing er einen schriftlichen Aussatz mit diesen Worten an: Nos Henricus Comes de Glichen junior, natus quon dam comitis Alberti de Glichenstein, worin er das Schloß Vieselbach mit allem Zugehör als Lehen der Stadt Erfurt übergab.
Anderswo wo spricht er: „... Pater noster nobilis, vir dominus Albertus Comes bone memorie. Seinen Vater hat Heinrich noch minderjährig verloren, und deswegen über 10 Jahr unter Vormundschaft gestanden. Der erste Vormund war sein Vetter Albrecht von Gleichen. Nach dessen Tode vertraten diese Stelle seine beiden Oheime Hermann und Albrecht Grafen von Lobdeburg. Nachdem beide Albrechte, seine nächsten Vetter ohne Leibeserben gestorben waren, so fielen die sämmtlichen Eichsfeldischen Güter auf Heinrichen allein, obschon noch ein Graf von Gleichen Heinrich der Ältere damals lebte. Daher findet man seit 1293 verschiedene Schenkungs-, Kauf- und Tauschbriefe von ihm. In demselben Jahre d. 4., April verkaufte er dem Ritter Hugo von Stein seinen Hof in Bickenriede, und schenkte d. 10 Wintermonat dem Kloster Annarode zwei Hufen Lande zu Horsmar. Eben diesem Kloster gab Heinrich im folgenden Jahre den 7. Jänner die Landstraße, die nah bei Annarode vorbei ging, wovon die geistlichen Jungfrauen bisher viele Unruhe und etwa auch Schaden erlitten hatten. Zwischen ihm und dem Kl. Reifenstein geschah d. 1. Mai ein Tausch mit einigen unweit des Kl. liegenden Gütern. Das letzte und wichtigste, was unsere Geschichte von Heinrichen zu melden hat, ist die Veräußerung des eigentlichen Eichsfeldes, nämlich der Schlösser Birkenstein, Gleichenstein und Scharfenstein an den Kurfürsten Gerard von Mainz d. 15 Nov. 1294, welche oben §. 82 umständlich erzählt worden ist.“

Quelle: Johann Wolf: Politische Geschichte des Eichsfeldes Erster und Zweiter Band – Göttingen 1792 – Bild: Der Gleichenstein um 1930


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