Gärtnerei Otto und Casimir Storm
An der Ecke Leinegasse/Liesebühl befand sich bis zum Neubau des DiKo (Dienstleistungskombinates) die Gärtnerei Otto und Casimir Storm, Bruder und Neffe des bedeutenden Dichters Theodor Storm. Die Gärtnerei befand sich unterhalb des Hauses bis zur ehemaligen Lehrwerkstatt des VEB Solidor.
Casimir Storm hatte zwei Söhne, sein Grabstein ist heute auf dem ehemaligen Alten Friedhof noch erhalten.
Der Heiligenstädter Heimatforscher Günther Brand schrieb in seinen Aufzeichnungen über die Gärtnerei:
„… Literarische Romantiker aber gedenken oft des großen Gartengrundstückes Otto und Casimir Storm. Entlang des Weges an der Leine befand sich eine große Sandsteinmauer. Durch den Eingang kommend lag über den ganzen Hang bis zum Liesebühl die Gärtnerei, unten rechts und links die vielen Mistbeete mit ihren Glasbedachungen. Linker Hand, auf halber Höhe, lag Ottos und später Casimirs Wohnhaus unter schattigen Bäumen. Hier ruhten sich nicht nur die Angestellten in ihren Pausen aus, hier unterhielten sich berühmte Leute mit Otto und Theodor Storm, die Heiligenstadt besuchten. Theodor Storms 1. Haus befand sich auf den obersten, linken Platz an der Liesebühlstraße mit Eingang vom Liesebühl her. So war die Gärtnerei nicht nur ein Ort gärtnerischer Kultur für Heiligenstadt, sondern hier spielte sich auch ein Stück literarischer Weltkultur ab. …“
Im Adressbuch von 1924 ist in der Leinegasse 1 eine Marie Storm genannt, in der Leinegasse 3 wohnte Casimir Storm.
Quelle: Heiligenstadt Anzeiger Nr. 15/2002, Günther Brand Heiligenstadt – Vorderfront des Hauses Otto Storm um 1920 © Thomas Schuster Heiligenstadt