Fronleichnam und Bedeutung des Wortes "fron"
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Zeitgeschehen · Donnerstag 19 Jun 2025 · 2:15
Tags: Fronleichnam
Tags: Fronleichnam
Allen Mitgliedern einen schönen Feiertag!
Am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest findet das
Hochfest der katholischen Kirche statt. Während der Feier zieht eine Prozession
zu den schön geschmückten Altären. Der Pfarrer trägt die Heilige Hostie in
einer Monstranz. Diese steht für den Leib Christi.
Der Name stammt von „vrône lîcham“ ab vrône (Fron) =
dem Herrn betreffend – lîcham = Leib.
„Fronleichnam – das Fest des lebendigen Brotes, das
uns geistige Nahrung schenkt und unseren Glauben stärkt.“
Aus dem Archiv
„… Die verschiedenen Bedeutungen des Wortes oder der Sylbe Fron
haben nicht nur unsre deutschen Glossarien, besonders die von Haltaus und
Scherz, sondern auch das Adelungische Wörterbuch ziemlich deutlich
auseinandergesetzt. Demungeachter scheint Hr. B. noch nicht mit ihren
Erklärungen zufrieden, und hat eine Revision über das Wort anstellen wollen. Er
möchte gern die Bedeutung heilig zur Hauptbedeutung erheben, da doch diese ohne
Zweifel herrlich und herrschaftlich ist, und fron von fro, dominus kommt, welches,
… nicht nur im Mösogothischen und Angelsächsischen, sondern auch in
altfränkischen Dialecten eben sowohl einen gebietenden Herrn als einen Titular
- Herrn bedeutet. Man sehe hierüber die Glossarien über den Ulphilas bey
frauja, wo sogar ein Zeitwort gafraujinond, sie herrschen, vorkommt. Und
Beyspiele von fro in jener stärkern Bedeutung finden sich bey Hickes Thesaur. LL.
Sept. in der Grammatica Anglosax, P. 190. und Gramm. Theotisca p. 102; nur dass
hier das Wort fraho und froho heißt: ja der alte angelsächsische Dichter Cädmon
braucht Frea von Gott dem Allmächtigen.
Das frooten, pridentibus. S. 56. (nicht fronten, welches ein
Schreibfehler ist) S. 48 von Fron ganz verschieden. Es kommt in allen
altdeutschen Dialecten vor, lebt noch im niederländischen vroed , weise,
vorsichtig, und ist mit prudens und dem. franz, prude verwandt. …
… Was Hr. B. am Ende aus den deutschen Altertümern von
Leibeigenschaft u. dgl. anbringt, ist zwar nicht neu, aber immer lesenswürdig;
und die Anekdote von dem Fron - oder gezwungenem Tanze in der Pflege Langenburg
zwischen Zeitz und Gera, die Gelegenheit zu dieser Schrift gegeben zu haben
scheint, Kein unwichtiger Beytrag zur Geschichte alter vaterländischer
Gebräuche.“

Quelle: Behr,
C. A.: Ueber das altdeutsche Wort Fron und diejenigen Ausdrücke, in welchen man
es findet, als Fronleichnam, Fronfasten, Fronaltar .... Gera: Rothe 1795 – Bild:
Monstranz im Eichsfeldmuseum