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Die Pest auf dem Eichsfeld
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Dienstag 01 Jul 2025 · Lesezeit 1:30
Tags: Pest
Im Mittelalter wurde das Eichsfeld wiederholt von verheerenden Epidemien wie der Pest, Cholera und Typhus heimgesucht. Der Historiker Johann Wolf berichtet in seiner Politischen Geschichte des Eichsfeldes ausführlich über diese Zeiten und nennt unter anderem die Jahre 1555, 1581, 1597, 1611, 1626/27 und 1682 als Pestjahre.

Im Jahr 1555 brach die Pest in der Umgebung des Klosters Gerode aus. Die Mönche flohen, während der Klosterverwalter sich aus Angst vor Ansteckung in einen Turm zurückzog. 1581 war Heiligenstadt betroffen – dort musste die Jesuitenschule vom 8. bis 23. Oktober geschlossen werden. Nur wenige Jahre später, 1597, kehrte die Seuche zurück.

Besonders schwer traf es Heiligenstadt im Jahr 1611: Rund 600 Menschen fielen der Pest zum Opfer, darunter auch der aus Erfurt stammende Weihbischof Kornelius Gobelius, der sich zur Spendung der Firmung in der Stadt aufhielt. Die Jahre 1626 und 1627 brachten eine erneute schwere Pestwelle – allein in der Pfarrei St. Ägidien starben 200 Menschen.
Auch 1682 forderte die Pest viele Opfer: In Worbis erlagen 365 Menschen der Krankheit, was etwa der Hälfte der damaligen Bevölkerung entsprach.

Ein weiteres schweres Kapitel folgte 1850 mit dem Ausbruch der „asiatischen Cholera“ im Eichsfeld. Die Erkrankten litten unter starken Bauchschmerzen und Krämpfen. Als Heilmittel galten unter anderem Pfefferminztee, Brausepulver, Natron, Haferschleim, Rum und starker Kaffee. In Kirchworbis starben 60 Menschen, in Gernrode 27. In Worbis forderte die Cholera innerhalb von zwei Monaten 58 Todesopfer.

Quelle: Eigene Aufzeichnungen – Bild: 2014 Reenectment in Heiligenstadt © Thomas Schuster Heiligenstadt



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