Die Gustav-Adolf-Kirche in Gieboldehausen
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Mittwoch 05 Nov 2025 · 2:30
Tags: Gieboldehausen., evangelische, Kirche
Tags: Gieboldehausen., evangelische, Kirche
In Gieboldehausen befindet sich in der Marktstraße die 1877 im neugotischen Stil errichtete evangelische Gustav-Adolf-Kirche, erbaut vom hannoverschen Baumeister Conrad Wilhelm Hase, der auch am Bau der Marienburg bei Hildesheim beteiligt war.
Benannt wurde die Kirche nach Gustav II. Adolf (1594-1632). Er war von 1611 bis 1632 König von Schweden und eine der wichtigsten Figuren der schwedischen Geschichte und des Dreißigjährigen Krieges.
Karl IX., Gustav Adolfs Vater, wurde nach einem Bürgerkrieg gegen den Doppelkönig Sigismund III. Wasa (Polen und Schweden) König von Schweden. Sein Anspruch war umstritten, aber die meisten Stände, die lutherische Kirche, Volk und Adel akzeptierten ihn, da sie keinen katholischen Herrscher mehr wollten. Seine Mutter war Anna Maria von der Pfalz und seine Ehefrau Maria Eleonora von Brandenburg. Seine erste Tochter Christina Augusta (1623–1624) starb schon nach einem Jahr, seine andere Tochter Christina (1626–1689) war Königin von Schweden und trat zum Katholizismus über.
Gustav Adolf trug durch Reformen und sein militärisch-politisches Handeln wesentlich dazu bei, Schweden eine Vormachtstellung im nördlichen Europa zu verschaffen, die bis Anfang des 18. Jahrhunderts bestand. Durch sein Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland verhinderte er einen Sieg des kaiserlich-katholischen Lagers der Habsburger und sicherte damit die Fortführung des deutschen Protestantismus. 1632 wurde er bei Lützen getötet.
„… Gustav II. Adolf, der als Heerführer oftmals persönliche Gefahren in Kauf nahm, wurde bei einem Reiterangriff getötet, als er bei Nebel und Pulverdampf den Kontakt zu seinen småländischen Reitern verlor, und mit einem Trupp kaiserlicher Soldaten konfrontiert wurde. Gustav Adolf wurde von einer Musketenkugel oberhalb des linken Ellenbogens in den Arm getroffen. Die daraus resultierende Verletzung dürfte stark gewesen sein, da der zersplitterte Armknochen durch die Kleidung zu sehen war und Blut herabströmte. Seine Begleiter versuchten, ihn aus dem Kampfgebiet herauszubringen, verloren aber in Nebel und Qualm den Kontakt zu den eigenen Truppen und gerieten in den Angriff eines feindlichen Trupps von Kürassieren. Einem dieser Kürassiere, Moritz von Falkenberg, war Gustav Adolf persönlich bekannt, denn er war vom König kurz zuvor aus der Kriegsgefangenschaft freigelassen worden. Er schoss Gustav Adolf aus kurzer Distanz mit einer Pistole in den Rücken unter dem rechten Schulterblatt. Die Kugel drang in die Lunge ein, der König stürzte aus dem Sattel und wurde daraufhin – mit einem Fuß im Steigbügel hängend – von seinem Pferd mitgeschleift. Dem schließlich am Boden liegen gebliebenen Gustav Adolf wurden von den kaiserlichen Kürassieren noch viele weitere Stichverletzungen – auch mit Panzerstechern – beigebracht. Zuletzt schoss man ihm in den Kopf, zog ihm den Waffenrock aus und entwendete ihm Siegelring, Goldkette sowie seine Uhr. Die daran beteiligten kaiserlichen Soldaten wussten nicht, dass sie den Leichnam eines Königs zurückgelassen hatten. …“
Quellen: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_II._Adolf und Infotafel - Bild: 2025 © Thomas Schuster Heiligenstadt