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Das merowingische Herzogtum Thüringen
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Thüringen · Sonntag 23 Mär 2025 · Lesezeit 2:00
Tags: HerzogtumEichsfeld
Thüringen ein Herzogtum? Das alte Königreich der Thüringer entstand während der Völkerwanderung in Mitteleuropa Mitte des 5. Jahrhunderts. Allen bekannt dürfte die Schlacht an der Unstrut 531 sein, wo die Franken unter der Führung ihres Königs Theuderich I. gegen die Thüringer unter der Führung ihres Königs Herminafried kämpften. Den Ausgang kennen wir, Thüringen verlor und wurde fränkisch.

König Dagobert I. gründete um 631 nach dem Sieg über die Slawen bei Wogastisburg die östliche Grenzmark des merowingischen Königreichs Austrasien. Die Merowinger waren das älteste Königsgeschlecht der Franken vom 5. Jahrhundert bis 751. Abgelöst wurden sie von den Karolingern, dessen Gründer der Hausmeier Karl Martell (um 688 – 741) war. Karl der Große war der berühmteste Vertreter dieser Dynastie.

Der erste urkundlich erwähnte Herzog (dux) war ein einheimischer Adliger namens Radulf, der um 631 von König Dagobert ernannt wurde. Er schützte die Grenze entlang der Saale vor slawischen Angriffen. Durch seinen Erfolg beflügelt, rebellierte er gegen Dagoberts Nachfolger Sigebert III. und ernannte sich selbst zum König. Seine Nachfolger, die Herzogdynastie der Hedenen, konnten bis zum Konflikt mit dem Hausmeier Karl Martell um 717 ihre Autonomie verteidigen.

Aus dieser Zeit stammt die Sage von Heiligenstadts Gründung durch König Dabobert, der hier vom Aussatz befreit wurde. Heute zeugt noch die Dagobertstraße in Heiligenstadt von der Sage.

Es gab vier fränkische Markherzöge, nach Radulf (634-642), Heden I., Gosbert und Heden II. endete das Herzogtum, es erfolgte die Einbindung in die Gau- bzw. Markgrafschaft. Der Herzog stand über den Grafen, deshalb wurde ein Landgraf eingeführt. Dieser stand zwischen Herzog und Graf.

Der Landgraf Ludwig IV. (der Heilige) war der Ehemann der heiligen Elisabeth von Thüringen auf der Wartburg.  Zur Zeit der Landgrafschaft zählten Teile des Eichsfeldes schon zum Erzbistum Mainz.

Bekanntester Herzog war Gosbert, der mit seiner Schwägerin Gailana verheiratet war. Der Legende nach hatte sie den irischen Bischof Kilian um 689 ermorden lassen.

Um 788 wurde die Thüringer Mark von Karl dem Großen gegründet, damit begann die Herrschaft der Markgrafen, die sich teilweise auch „Dux“ und „Comes“ (Herzog und Graf) nannten.



Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Duchy_of_Thuringia - Bild: Herzog Gosbert (Links) bei der Ermordung des Kilian - Darstellung aus einem Straßburger Codex, um 1418


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