Das Hospital während des Dreißigjährigen Krieges
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Heiligenstadt · Freitag 07 Mär 2025 · 1:00
Tags: Hospital, Heiliger, Geist
Tags: Hospital, Heiliger, Geist
Das Hospital „Zum Heiligen Geist“ mit der Georgskirche
(Hospitalkapelle) gehörte zu den drei Vorstädten in Heiligenstadt. Sie befand
sich vor dem Göttinger- oder auch Holzbrückentor.
Interessant ist, dass während des Dreißigjährigen
Krieges 1632 der Vorgängerbau und die Kirche vom Grafen von Löwenstein aus
Rache niedergebrannt wurde, weil er die Stadt nicht einnehmen konnte. Vermutlich
handelt es sich hierbei um einen der vier Söhne des Grafen Ludwig III. von
Löwenstein-Wertheim. Schon im Jahre 1684 bauten die Heiligenstädter ihr
Hospital im Barockstil wieder auf.
Da das Hospital und auch die Stadt kein Geld mehr
hatten, mussten die Insassen mit dem sogenannten „Klingelkorb“ (ein Korb, an
der eine oder mehrere Schellen angebracht waren) Almosen von der
Stadtbevölkerung sammeln.
Das Hospital besaß außer zwei kleineren
Waldgrundstücken und einen Garten keine weiteren Güter. Die Ausgaben wurden
vorwiegend aus den Zinsen der Stiftungen bestritten. Die Plätze im Hospital
vergab der Rat, einer der Ratsherren war zugleich Hospitalinspektor.
Jeder Insasse musste am Tag der Heiligen Messe
beiwohnen und sich zur Gebetsstunde einfinden.

Quelle: Eigene Aufzeichnungen – Bild: Hospital und
Kirche im 18. Jahrhundert - Zeichnung Cordier