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Das Dämonengesicht am Westportal der Heiligenstädter Marienkirche
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Heiligenstadt · Freitag 09 Mai 2025 · Lesezeit 1:15
Tags: MarienkircheWestportal
Oftmals finden wir an kirchlichen und auch profanen Gebäuden Fratzen und Dämonengesichter, die aus der Zeit der Romantik, Gotik und Renaissance stammen.

Die dämonischen Figuren an Kirchengebäuden richten sich nicht gegen die Gläubigen – sie stellen vielmehr eine Warnung an das Böse selbst dar. Diese skurrilen Wasserspeier, als Gargoyles oder Gargylen bekannt, schmücken die Außenfassaden vieler Gotteshäuser. Oft sind sie mit tierischen Körpern und Fratzen oder menschenähnlichen Gestalten mit dämonischen Zügen dargestellt. Manche besitzen Flügel, mit denen sie laut Mythologie allerdings nur gleiten, nicht fliegen können. Sie verkörpern das Böse in grotesker Form – wie ein Zerrspiegel der Sünde.

Die dahinterstehende Vorstellung: Wenn das Böse naht und auf diese schaurigen Abbilder trifft, erschrickt es vor seinem eigenen Spiegelbild – so sehr, dass es sich wieder zurückzieht.

Darüber hinaus stehen die Dämonengestalten symbolisch für den Einfluss des Teufels in der irdischen Welt – als Kontrast zur himmlischen Reinheit, die durch die Darstellung von Heiligenfiguren verkörpert wird. Solche dämonischen Darstellungen finden sich nicht nur an Fassaden, sondern auch an Kapitellen (den oberen Enden von Säulen), am Chorgestühl oder als kunstvoll gearbeitete Füße von Leuchtern.

So einen Dämon mit Zweigen im Mund finden wir auch im Inneren an der Südseite der Martinskirche. Sie hat sehr viele Parallelen mit der gotischen Marienkirche.

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Quelle: Eigene Aufzeichnungen – Bild: Dämonenkopf über dem Eingang des Westportals der Marienkirche © Thomas Schuster Heiligenstadt


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