Aus dem Archiv: Wie der Obstbau Schule machte
„Bei einer im Juli 1821 vom Landrat des Kreises Heiligenstadt in Wiesenfeld vorgenommenen Lokalbesichtigung hatte er sich von der Strebsamkeit des vormaligen Dorfschulzen C. Wehr überzeugt, der 800 Obstbäume auf gemeinheitlichen Plätzen der Gemeinde angepflanzt hatte. Ein großer Teil davon brachte bereits Früchte und war somit für die Gemeindekasse eine bedeutende Einnahme. Diesbezüglich erging an die Ortsschulzen des Kreises folgendes Schreiben vom 6. August gleichen Jahres:
‚Ich finde mich veranlaßt, diesen von dem Schulzen Wehr sich erworbenen Verdienst öffentlich zu rühmen, und indem ich noch bemerke, daß der jetzige Schulze Ständer das angefangene Werk fortsetzt, muß ich sämtliche Ortsbehörden auffordern, sich gleichmäßig die Obstanpflanzungen auf gemeinheitlichen Plätzen sehr angelegen seyn zu lassen, um auf diese Art wohltätig für ihre Gemeinden zu wirken. Bei meiner Bereisung der Gemeinden werde ich die Gemeindeplätze und die geschehenen Anpflanzungen in Augenschein nehmen, und diejenigen Ortsbehörden, welche hierin ihre Tätigkeit beweisen, öffentlich rühmen; dagegen die Nachlässigen zur Verantwortung ziehen.‘“
Quelle: Thüringer Tageblatt 1982, Egon Grohmann – Bild: Wiesenfeld © Thomas Schuster Heiligenstadt