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Aus dem Archiv: Wasser drang in Häuser und Ställe
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Sonntag 02 Feb 2025 ·  2:15
Tags: Naturkatastrophen
In den Annalen des Eichsfeldes geblättert:

"In der Geschichte von Heiligenstadt berichtet Johann Wolf über Unwetterkatastrophen im Eichsfeld: „... am 15. Februar 1665 habe eine fürchterliche Überschwemmung die ganze Stadt unter Wasser gesetzt“. Und weiter ist bei Wolf zu lesen: „... einen ähnlichen Ausbruch des Wassers verursachte am 27. Juli 1732 ein starkes Gewitter. Durch schnelles Anlaufen der Bäche wurde die Stadtmauer hin und wieder durchbrochen, die Mühlen verderbt, Häuser und Stallungen, worin viel Vieh ersofft, mit Wasser gefüllt, Öfen in niedrigen Häusern umgeworfen usw....“

Ein furchtbares Hagelwetter tobte am 13. Juni 1680 über dem Eichsfeld. Eine weitere Reihe schwerer Unwetter sind der Nachwelt überliefert: Schreckenserregend sind die Berichte über das Unwetter, das am 26. Mai 1852 das Eichsfeld heimgesucht hat. Drei Jahre später wurde das Leinetal wieder durch Hagelwetter betroffen. Dann kam die Unwetterkatastrophe vom 1. Juni 1886. Am 14.7.1887 wurden die Heimensteiner zu Heiligenstadt in großen Schrecken versetzt, als ein Blitz in die Klauskirche einschlug. 1889 tobte am 15. Mai wiederum ein schweres Gewitter im Leinetal. 1902 war am 21. Juli der untere Teil von Heiligenstadt überflutet. Eine folgenschwere Winterüberschwemmung brachte eine plötzliche Schneeschmelze im Februar 1909.

Die untere Karl-Marx-Straße in Heiligenstadt war wieder mal in einen See verwandelt. Ein schweres Hagelwetter richtete am 15. Mai 1910 in den Fluren um Geismar schwere Schäden an. Sehr hart getroffen wurde der Kreis Worbis am 8., 9. und 10. Juli 1926. Die Quellgebiete der Hahle, Wipper, Leine und Unstrut erlitten größte Ernteschäden. In Niederorschel ertranken Schweine und Ziegen. Alte Fachwerkhäuser an der Ohme wurden arg beschädigt. In der Schwarzburger Mühle bei Bernterode stand das Wasser in der Wohnstube 65 cm hoch. Wolkenbrüche wurden auch aus Flinsberg und Martinfeld gemeldet. Die Rosoppe trat über die Ufer. In Schachtebich traf ein Blitz den Kirchturm, in Bischofferode wurde die Sturmglocke geläutet, als das Wasser der Bode sich in ein Meter Höhe über die Straße wälzte, Häuser und Höfe bedrohte.

1930 wurden nach einem Bericht aus Birkungen am 5. Juli dort und in der Umgebung rund 5000 Fensterscheiben vom Hagel zerschlagen. So ließe sich die Unwetterliste fortsetzen. Erst im vergangenen Jahr wurde über die Unwetterschäden im Südeichsfeld berichtet"

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Quelle: Thüringer Tageblatt 1982 – Bild: Hochwasser in der Wilhelmstraße Heiligenstadt im Februar 1909


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