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Aus dem Archiv: Sanierung von St. Marien beginnt an den Kirchtürmen
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Heiligenstadt · Sonntag 17 Nov 2024 ·  2:30
Tags: SanierungderMarienkirche
„Die Propsteikirche „St. Marien“ soll saniert werden. Am 1. September beginnt der Gerüstbau auf der Turmseite des Gotteshauses. Von dem Tage an werden die beiden Treppenaufgänge von der Stubenstraße/Kollegiengasse her gesperrt sein und auch der Haupteingang zur Kirche. Besucher können die Kirche nur durch den Seiteneingang betreten. Im Inneren sind keine Arbeiten vorgesehen.
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Es wurden bereits in der Wendezeit erneuert, bis auf die schönen Bildfenster, die nun folgen sollen, plaudert Josef Klinge. An den Sandsteinmauern des Gotteshauses aber, erläutert der Baubeauftragte des Bischöflichen Ordinariats für das Eichsfeld weiter, wurde Jahrzehnte nichts gemacht, letztmalig in den 50er Jahren. Damals erfolgten Sicherungsmaßnahmen am Nordturm. Heute stehen die Fugen schon wieder offen, so daß beide Türme eingerüstet werden müssen. Bei der Anlaufberatung diese Woche mit dem Restaurator und den einzelnen einheimischen Firmen, welche die Arbeiten ausführen, wurde festgelegt, am 1. September geht es los. Am 1. Oktober beginnt dann die Sanierung. Der erste Bewilligungsbescheid über 870.000 Mark aus der Städtebauförderung liegt bereits vor. Die Summe, so Klinge, deckt 70 Prozent der Gesamtkosten für die Sanierung des Westwerkes und der Türme. Der Rest muß aus Eigenmitteln aufgebracht werden. Auf die zweite Teilbewilligung hoffen die Bauherrn zum Jahresende, so das kontinuierlich mit der Sanierung des Kirchenschiffes und der Chorzone fortgefahren werden kann. Insgesamt wird mit einer Förderung von 1,87 Millionen Mark gerechnet. Der Gesamtwertumfang des Vorhabens beträgt 2,7 Millionen Mark. Am 31.12. 2000 soll die Sanierung abgeschlossen sein.


Sie wird analog so erfolgen wie in St. Ägidien, meint Klinge, wobei allerdings die Arbeit an diesen Türmen weitaus schwieriger werden dürfte. Da sie nicht geschiefert sind, sondern massiv von unten bis oben aus Stein, muß an den Schrägen besonders sorgfältig gearbeitet und ein spezieller Fugenmörtel verwendet werden, damit das Werk dem Zahn der Zeit lange trutzt. Im Zuge der Turmsanierung werden auch die Schalluken sowie die Bekrönung - so der Fachausdruck für Kreuz, Kugel oder Wetterfahne auf der Spitze - erneuert. Bereits vollkommen eingerüstet ist die Annenkapelle. Sie wird zusätzlich zur Kirche mit einem Kostenaufwand von 350.000 Mark ebenfalls saniert. Vor vier Jahren wurden laut Klinge schon lose Steine, Wasserspeier und die Kreuzblume abgenommen, damit nicht passiert. Aus finanziellen Gründen konnte damals jedoch weiter nichts gemacht werden. Nun stehen ebenfalls aus dem Städtebau-Förderprogramm Mittel zur Steinsanierung und Erneuerung der kleinen Fenster bereit. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Zur Jahrtausendwende wird der Gesamtkomplex Kirche und Kapelle saniert sein, sieht der Bauexperte voraus. Etwaige Befürchtungen, daß während der Bauzeit der Sandstein, mit dem im Vorjahr um die Kirche herum gepflastert wurde, Schaden nehmen konnte, läßt er gar nicht erst aufkommen. Es wird alles gut mit Bohlen abgedeckt, verspricht er.

Quelle: Thüringer Allgemeine, 1998 / Bild Januar 1999


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