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Aus dem Archiv: Ruine (Bischof)stein
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Sonntag 16 Jun 2024
Tags: BischofsteinSteinLengenfelduntermStein
„Kaum eine Wegstunde vom Hülfensberge, nahe dem großen Dorfe Lengefeld unter dem Steine, liegen dicht an der Eisenbahn Leinefelde - Treysa die spärlichen Überreste der einstigen stolzen Ritterburg Bischofstein. Auf schwindelnder Höhe eines bewaldeten Bergzuges bezeichnet ein einzeln stehender Baum die Stätte, woselbst sie einstmals gestanden. Der Weg zur Burgstätte ist ziemlich beschwerlich; ist man aber auf der Höhe angelangt, so bietet sich von dort eine herrliche Aussicht dar, namentlich auf den Hülfensberg, dessen Kapelle oder Kirche deutlich zu erkennen ist.

Wann das Schloß von den ersten Besitzern, den Herren vom Steine, erbaut wurde, ist nicht bekannt. In lateinischen Urkunden wird dasselbe stets nur lapis (Stein) genannt und die Ritter werden unter dem Namen „de lapide“ aufgeführt. Bereits um das Jahr 1282 gehörte es den Landgrafen von Thüringen und die Ritter von Steine waren Burgmänner auf ihrer früheren eigenen Burg, ebenso wie es mit den Rittern von Hain, von Hagen oder de Indagine der Fall war, welche auf ihrer Hainerburg bei Mühlhausen als Burgmänner und Lehnsleute des Kaisers saßen.

Nach dem Jahre 1309 ging das Schloß mit den dazu gehörigen zahlreichen Gütern in den Besitz des Kurfürsten von Mainz über. Später sehen wir dasselbe in verschiedenen Händen von Edelleuten des Eichsfeldes, denen es verpfändet worden war und welche auch zu Burgmannen des Schlosses ernannt wurden, so die von Hanstein und von Bültzingslöwen. Im Dreißigjährigen Kriege, im welchem die vielen Dorfschaften des Amtes Bischofstein entsetzlich zu leiden hatten, wurde dasselbe zerstört. Die Steine aber wurden zum Aufbau eines modernen Schlosses verwendet, welches zwar am Fuße des Burgberges, aber noch immer hoch über dem Dorfe Lengefeld liegt.“

Anmerkung:  Bischofstein heißt heute nur das Schloss unterm "Stein" (daher auch der Name Lengenfeld unterm Stein), dass vom Dingelstädter Architekten Christoph Heinemann erbaut wurde. Der Autor beschreibt die Burg Stein oberhalb des Hauses. Neben der Burg befand sich die „Stadt zum Stein“. Ihr merkt schon: große und alte Burg mit Stadt = große Geschichte(n).

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Quelle: Max von Westernhagen: „Geschichte der Familie von Westernhagen auf dem Eichsfelde“ – 1909 (Reprint 2003) – Bild: Hier auf dieser Kuppe hat die Burg Stein gestanden © Thomas Schuster Heiligenstadt


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