Aus dem Archiv: Keller im „Felsenkeller“ strahlt Atmosphäre aus
Saal, Gaststätte, Kegelanlage, Bar unter einem Dach
Heiligenstadt (TT). „Auf die Frage „Wohin gehen wir am Wochenende, wo ist was los?“ gibt es für viele Heiligenstädter Jugendliche nur eine Antwort: in den „Felsenkeller“. Schließlich lohnt auch der Besuch dieses zu den attraktivsten Jugendfreizeitzentren des Bezirkes zählenden Objektes, von dem die junge Generation nach endgültiger Fertigstellung nun völlig Besitz ergriffen hat. Heinrich Ständer, Objektleiter und „Chef“ des hier bereits im November 1985 eingezogenen Jugendklubs „Ernesto Che Guevara“, und seine drei kulturpolitischen Mitarbeiter stellen allerhand auf die Beine.
Freitags, samstags und sonntags gibt es eine niveauvolle Disko; für Schüler speziell eine am Mittwoch. Morgen abend z. B. wird in die Kellerbar zur Mitternachtsdiskothek mit Programm - der nun schon dritten - eingeladen. Außerdem stehen regelmäßig Tanzabende auf dem Programm, treten im Saal an und ab bekannte Gruppen auf, gibt es auch öffentliche Klubabende, Buchbesprechungen und Treffen von Jugendbrigaden. Immerhin wurden seit Jahresanfang schon rund 150 Veranstaltungen durchgeführt.
Seit 1. Januar hat im Jugendfreizeitzentrum „Felsenkeller“ auch eine Tanzsportgemeinschaft ihr Domizil. Ab September nimmt ein Gitarrenzirkel im Heiligenstädter „Haus der Jugend" seine Tätigkeit auf. Das Jugendfreizeitzentrum beherbergt unter einem Dach eine öffentliche Gaststätte, einen 120 Plätze bietenden Saal, eine Kegelanlage mit vier Bahnen (sie erhält 1987 eine elektronische Aufstellvorrichtung), Arbeitsräume des Jugendklubs und die Kellerräume. Der Keller des „Felsenkellers“ ist das eigentlich Besondere. Genau genommen sind es zwei Kellerpartien. Die erste Kelleretage beinhaltet Diskoraum und Bar, darunter liegt, etwa acht Meter von der Erdoberfläche, der untere Keller mit einem großen Gewölbe, das noch ausgebaut werden soll.
Die Rekonstruktion des alten „Felsenkellers“ zu einem modernen Jugendfreizeitzentrum mit eigener Note bildete eine langwierige Aufgabe, die in drei verschiedenen Bauetappen und außerhalb des Volkswirtschaftsplanes, also zusätzlich, realisiert wurde. Vor allem der Ausbau des Kellers verlangte von den Bauleuten alles ab. Hier wie beim gesamten Baugeschehen bewährte sich erneut die sozialistische Gemeinschaftsarbeit von volkseigenen Betrieben, Produktionsgenossenschaften des Handwerks und privaten Handwerksbetrieben. Besonderen Anteil hatten der VE Kreisbaubetrieb, die ZBO Uder, der Dienstleistungsbetrieb, die Lehrlingsbrigade des BMK, die PGH „Südeichsfeld“, „Bau Sanitär“, „Farbe und Raum“ und „Eichsfelder Möbelring“ sowie die Firmen Egon Müller (Heiligenstadt) und Josef Hottenrott (Westhausen).“
Quelle: Thüringer Tageblatt vom 25.07.1986