Aus dem Archiv: Guter Käse aus dem Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Donnerstag 20 Feb 2025 · 3:00
Tags: Leinefelde, Milchhof
Tags: Leinefelde, Milchhof
"Mit der Inbetriebnahme der Weichkäserei des VEB Milchhof Leinefelde vor über einem Jahr erhielt der Bezirk Erfurt eine neue moderne Produktionsstätte auf dem Gebiet der Lebensmittelindustrie. Sie ist heute schon aus unserem Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken. Immerhin versorgen die 60 Beschäftigten dieses jungen Eichsfelder Betriebes voll den Bezirk Erfurt und teilweise die Bezirke Suhl und Halle. Aber auch in der DDR-Hauptstadt Berlin sind die Leinefelder Erzeugnisse sehr begehrt und werden immer mehr verlangt. In der Eichsfelder Weichkäserei werden elf verschiedene Käsesorten hergestellt. Die Produktionspalette umfaßt die Sorten Brie mit 40 und 60 Prozent Fettgehalt, Altenburger Ziegenkäse mit 30 und 45 Prozent Fettgehalt, Camembert mit 30, 45 und 60 Prozent Fettgehalt und Sonneborner Weichkase in vier verschiedenen Arten. In nächster Zeit wird das Sortiment noch durch Delikat-Käse ergänzt.
Das Jahr 1981 war das erste volle Produktionsjahr für den Leinefelder Betrieb - und wie die Ergebnisse zeigen, war es ein gutes Wettbewerbsjahr. Hatten sich die Werktätigen das Ziel gestellt, 1200 Tonnen Weichkäse herzustellen, so wurde ein Ist von 1450 Tonnen erreicht. Die projektierte Leistung konnte im dritten Quartal erstmals geschafft werden. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, im Jahre 1982 die volle Kapazität, nämlich'2000 Tonnen, zu produzieren.
Die Eichsfelder Käseproduzenten wissen um ihre Verantwortung. Sie holen aus ihrem jungen Betrieb, in dem jeder Grundmittel in Höhe von 200 000 Mark betreut, alles heraus, was an Leistung nur möglich Ist. So war die modernste Weichkäserei im Thüringer Raum im sozialistischen Wettbewerb des Jahres 1981 im Kombinatsmaßstab stets mit vorn zu finden. Darüber hinaus belegte man im Sommerhalbjahr einmal den 2. und einmal den 3. Platz im Leistungsvergleich der Weichkäsereien unserer Republik.
Von Anfang an führten die Beschäftigten des Leinefelder Betriebes einen energischen Kampf um eine hohe Effektivität in ihrer Arbeit. Die Beschlüsse des X. Parteitages der SED gaben ihnen dabei wertvolle Impulse. Alles tun sie, um in den 80er Jahren einen hohen Leistungsanstieg zu sichern. Dabei schenken sie der Einhaltung der Materialverbrauchsnormen und der Sicherung einer hohen Qualität der Erzeugnisse besonderes Augenmerk. So wurde das 81er Ziel, 60 Prozent der Käseproduktion als Markenware herzustellen, mit zwei Prozent unterboten. Zur Gewährleistung einer stabilen Qualität der Käseproduktion werden in einem speziellen Labor ständig Untersuchungen an der ausgelieferten Rohmilch durchgeführt. Aktive Neuerer bemühen sich, die Ergebnisse weiter zu verbessern. Der gute Absatz der Käseproduktion stellt unter Beweis, daß die Käufer mit der Qualität recht zufrieden sind.
In der kurzen Zeit, in der die Weichkäserei besteht, hat sich bereits ein gutes Betriebskollektiv entwickelt. Der größte Teil der Beschäftigten besitzt den Facharbeiterbrief, und weitere Kolleginnen und Kollegen qualifizieren sich zur Zeit in einem Lehrgang für den Zweitberuf, Facharbeiter für Milchwirtschaft. Dieser Qualifizierungseifer ist notwendig, da im Fünfjahrzeitraum bis 1985 große Produktionsaufgaben zu meistern sind. In den nächsten Jahren wird zudem eine Reihe von Rationalisierungsmaßnahmen durchgeführt, die eine Ablösung der teilweise noch vorhandenen schweren körperlichen Arbeit zum Ziele haben. Noch manches Positive könnte man von dem jungen Betrieb berichten. Erwähnt sei noch, daß als Ausdruck der erfolgreichen Führung des sozialistischen Wettbewerbs die Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“, „Bereich der vorbildlichen Ordnung und Sicherheit“ und „Kollektiv der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ errungen wurden."

Quelle: Das Volk vom 1./2. Januar 1982 – Bild: Milchhof vor Abriss 2021 © Thomas Schuster Heiligenstadt