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Aus dem Archiv: Eschwege und Sontra (1400)
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Dienstag 03 Jun 2025 · Lesezeit 1:45
Tags: GreifensteinEschwege
„Durch die Eroberung des Schlosses Greifenstein hatte der Kurfürst Johann seine Eichsfeldischen Besitzungen fast an die Werra ausgedehnt, bald hierauf glückte es ihm, auch jenseits dieses Flusses in Eschwege und Sontra das Mainzische Rad aufzupflanzen. Sein kriegerischer Vorfahr und Bruder Adolf I. hatte, ohne gerade diese Absicht zu haben, ihm den Weg dazu gebahnt. In dem Kriege, den Adolf gemeinschaftlich mit den Landgrafen von Thüringen, wider Hermann Landgrafen von Hessen in den Jahren 1386, 87 etc. führte, eroberten die Verbündeten unter andern auch Eschwege und Sontra, von welchen Städten Landgraf Balthasar zwei Drittel bekam, der Herzog Otto v. Braunschweig ihm seinen Antheil überlassen hatte. 1400 traten er und sein Sohn, beide Städte zur Hälfte dem Kurfürsten Johann ab, die eine für baares Geld, die andere für den Mainzischen Antheil an Salza und Bischofsguttern. Am 23 April gaben Vater und Sohn den dortigen Mannen, Burgmannen und Rathsmeistern , Bürgern und Bauern zum halben Theile die Weisung, dem Erzbischof und dem Domkapitel zu huldigen, ihnen die schuldigen Dienste, Renten, Zinsen und Gülten zu entrichten.

Über dies versprachen sie ausdrücklich, dem Kurfürsten wider alle diejenigen beizustehen, die ihn wegen Eschwege und Sontra anfeinden würden. Nicht ein Jahr dauerte es, da Johann von dem Landgrafen von Hessen mit Krieg überzogen wurde. Nun forderte er von den Markgrafen die versprochene Hilfe; anstatt ihm zu helfen ergriffen sie mit zuerst die feindliche Partei, worüber er sich in einem Schreiben an die Stadt Frankfurt sehr beklagte. In ihrer Antwort auf das kurfürstl. Schreiben an dieselbe Stadt führen sie zu ihrer Rechtfertigung an, daß Johann auf der Reichsstraße die ihrigen habe plündern und ermorden lassen. …“

Gemeint ist Erzbischof Johann II. von Nassau (um 1360–1419), er galt als listenreich, skrupellos und intrigant.

Quelle: Johann Wolf: Politische Geschichte des Eichsfeldes Erster und Zweiter Band – Göttingen 1792



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