Aus dem Archiv: Eine Brautfuhre von einst

Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Dienstag 08 Okt 2024
Tags: heirat, 19., Jahrhundert, Eichsfeld

„Holte sich der Jungbauer auf der Eichsfelder Höhe ein Mädchen aus dem Nachbardorf, so standen Burschen und Mädel, auch alle jungen Eheleute, bei der Abfahrt Spalier.

Eine junge Höhenbäuerin schrieb nieder, was ihre Brautfuhre barg: 1 Schrank, 1 Koffer, 1 Tisch, 2 Rohrstühle, 1 hölzernes Bett, 1 Korb mit Töpferwaren, 1 Terrine, 4 Teller, mehrere Schüsseln, 1 Waschbecken, 2 Kochtöpfe, 2 Trinktöpfe, 1 Spinnrad mit Weife, 1 Willerholz, 1 Mangelholz, 1 Eimer, 1 Malter Korn, 1 Malter Weizen, 3 Scheffel Wicken, 1 Scheffel Erbsen, 3 Kuchenheller, 20 Ellen Leinentuch, 1 Federbett, 2 neue „Vöhle“, 2 neue Kissen, 3 Überzüge, 3 Bettücher, 1 neues Barchentunterbett, 1 Vorhang von 24 Ellen.

Wenn - wie in diesem Falle - hinter der Fuhre her eine Kuh geführt wurde und der junge Mann mit 100 baren Talern klimpern konnte, so war es gewiß eine „gute Partie“.

Quelle: Thüringer Tageblatt 1981 – Bild: erstellt von KI