Aus dem Archiv: Der Rusteberg und seine Geschichte
Wie der verdiente Heimatforscher Dr. Johannes Müller (1884
bis 1957) hinwies, ragt der 393 Meter hohe Rusteberg, den Muschelkalk aufbaut,
als sogenannter Zeugenberg aus der Buntsandsteinformation heraus. Die früheste
Geschichte dieses weithin sichtbaren typischen Burgenberges liegt im dunkel.
1074 wurde die hier oben liegende Festung in den Kriegen Heinrich IV. zerstört.
Bald wieder aufgebaut, kam sie 1123 an Kurmainz. Bis 1540 residierten hier die
mainzischen Statthalter des Eichsfeldes, dann verlegte man die Residenz nach
Heiligenstadt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg fand die Burg nur noch wenig
Beachtung. 1749/50 wurde die alte Feste geschleift und aus ihren Steinen in
halber Höhe des Berges ein neues Barockschloß erbaut, das heute als Krankenhaus
dient.
Der Rusteberg hat seinen Namen von mittelhochdeutsch
„rust" = Ulme, Rüster. Er wird 1123 zum erstenmal urkundlich erwähnt.
Ebenso ist der Name des Dorfes Rustenfelde zu erklären, der 1318 zum erstenmal
in den Urkunden vorkommt. Es läge nahe, den Namen des Dorfes Rüstungen ebenso
zu erklären, aber wie ich in meinem Buch „Die Ortsnamen des Kreises
Heiligenstadt“ feststellte, ist die Erklärung sehr fraglich. Wahrscheinlich
bedeutet der Name Rüstungen den Ort, wo es Gebüsch gab.
Quelle:
Thüringer Tageblatt 1981, Dr. Erhard Müller – Bild: Rusteberg Umlauf 1909 -
Postkarte aus dem Fundis Franz Bader © Thomas Schuster Heiligenstadt