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Aus dem Archiv: Der letzte Auerhahn des Eichsfeldes
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Eichsfeld · Mittwoch 15 Okt 2025 · Lesezeit 1:15
Tags: DünEichsfeld
Im Jahre 1911 war noch Auerwild im Eichsfeld zu bemerken. Bis zum Jahre 1920 konnten sowohl Hähne wie Hennen auf dem Dün bei Heiligenstadt beobachtet werden, auch Junggeflügel wurde wiederholt gesehen. Obwohl in der ganzen Zeit nur ein Hahn auf der Balz erlegt wurde, nahm der Bestand - wahrscheinlich durch Raubwild – von Jahr zu Jahr ab, so dass seit 1925 nur noch ein alter Hahn vorhanden war, der alljährlich trotz seines hohen Alters und der Vereinsamung flott balzte. Ängstlich wurde über den „alten Herrn“ gewacht, und so mancher Naturfreund war beglückt, wenn er auf seinem Spaziergang den stolzen Waldvogel beobachten konnte.

Die Absicht des Jagdpächters, einen Versuch mit Aussetzen von jungem Auergeflügel zu machen, musste wegen der hohen Kosten (50 bis 70 Mark pro Küken) aufgegeben werden. Im März 1932 hat man die letzten Überreste des vor anscheinend zwei Monaten eingegangenen Auerhahns gefunden. Ob derselbe durch ein Raubtier gerissen oder, was infolge seines hohen Alters wahrscheinlicher war, ein natürliches Ende gefunden hat, bleibt ungeklärt. Jedenfalls war das Eichsfeld durch den Verlust des letzten Auerhahns um ein „Naturdenkmal“ ärmer geworden.

Quelle: Thüringer Tageblatt 1983 Egon Grohmann – Bild: der Dün bei Heiligenstadt 1997 Luftbild von Martin Dellemann (bearbeitet)



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