Aus dem Archiv: Das Gnadenbild von Etzelsbach
„Wenn Gläubige des Eichsfeldes zum Marien-Wallfahrtsort Etzelsbach bei Steinbach pilgern, dann tun sie dies, um vor dem Gnadenbild zu beten und die Fürsprache der Gnadenmutter von Etzelsbach zu erbitten. Wie alt dieses Gnadenbild ist und woher es stammt, ist leider nicht bekannt. Der Legende nach soll ein Bauer die Pieta beim Pflügen nahe der heutigen Kapelle gefunden haben. Mehr als diese von Generation zu Generation überlieferte Geschichte gibt es zu dem Gnadenbild nicht.
Bei den Wallfahrten ist immer wieder zu beobachten, wie Pilger nach dem Gebet das Bildnis der Schmerzhaften Muttergottes mit einem mitgebrachten Tüchlein berühren. Dies ist für die Gläubigen aus den nahegelegenen Gemeinden ein alter Brauch, wonach mit dem Tüchlein die Tränen der Gottesmutter aufgefangen werden oder, so sagt die zweite Deutung, um damit heilbringende Kraft für Kranke mitzunehmen.“
Information:
Nach der Sage wurde das Gnadenbild im Jahre 1525 gefunden. In diesem Jahr brannte auch die Kirche ab. Seine erste Erwähnung erfährt die Wüstung „zu Etzelßpache“ am 1. Juni 1525, wo nur die Kapelle und „eines Bruders Haus“ genannt werden. Wintzigerode-Knorr nennt in seinem Buch „Wüstungen des Eichsfeldes“ das Dorf "Achzelsbach" bei seiner ersten Erwähnung am 4. Februar 1556 schon als wüst.
Quelle: Eigene Aufzeichnungen, Thüringer Tageblatt – Beck – Bild: 2022 © Thomas Schuster Heiligenstadt