Aus dem Archiv: Bittprozessionen mit langer Tradition
„Zu den religiösen Bräuchen, seit altersher geübt, gehören nicht zu letzt auf dem Eichsfeld die drei „Bittage”“. Es sind die drei Tage vor Christi Himmelfahrt. Zum liturgischen Gottesdienst gehören die Bittprozessionen, bei denen die Allerheiligenlitanei gesungen und für das Gedeihen der Feldfrüchte und um Abwendung von Gefahren gebetet wird. Natürlich steht in unserer Zeit das Gebet um Erhaltung des bedrängten Friedens an der Spitze. "Es ist ein schönes, vertrautes Bild, wenn die Prozession, voran das Kruzifix, durch die Fluren zieht, die so wie Baum und Strauch zu neuem Leben erwacht sind.
Sogar Blütenbäume und Sträucher grüßen nach langer harter Winterszeit die Prozessionen, in denen auch die alten Wallfahrtslieder erklingen. Die drei Bittage stammen aus Gallien (dem heutigen Frankreich), wo solche Bittgänge bereits um 450 gehalten wurden. Sie fanden bald Nachahmung und wurden schließlich Gemeingut der abendländischen Kirche.“
Quelle: Thüringer Tageblatt 1982 – Bild: Segnung der Weizenfelder in Artois, Ölgemälde von Jules Breton, 1857 wikipedia