Aus dem Archiv: Als Kaffee noch nicht bekannt war
"Als Kaffee-Ersatz dienten im Eichsfeld in früheren Zeiten Cichorienwurzeln, geröstete Möhren, rote Rüben, Gerste, Roggen, Hafer, Erbsen, Linsen, Bohnen, Reis, Sonnenblumensamen, Kerne der Wein-, Johannis- und Stachelbeeren, Eicheln, Kastanien, Hagebutten, Bucheckern, Wallnüsse und besonders die Vogelbeeren, die getrocknet und vor der Verwendung - wie gewöhnliche Kaffeebohnen - gebrannt und zerstoßen wurden. Ebenso verwendete man Mais und eine Abkochung des isländischen Mooses, welches sehr nahrhaft gewesen sein soll und mit Milch übergossen wurde.
Erst mit dem siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) begann die Zeit, in der Heiligenstädter auf den Geschmack von eingeführtem Bohnenkaffee kamen. Vorher trank kein Bürger Kaffee, und keine Bürgerin konnte ihn zubereiten. Eir Soldat forderte Kaffee und lehrte der Wirtin die Zubereitung dieses heute noch lieblichen Getränks."
Quelle: Thüringer Tageblatt 07.09.1982, Egon Grohmann – Bild: Wirtshaus mit Wirtin und Becher von KI nach meinen Angaben erstellt