Aus dem Archiv: Als Kaffee noch nicht bekannt war
„Als Kaffee-Ersatz dienten im Eichsfeld in früheren Zeiten Cichorienwurzeln, geröstete Möhren, rote Rüben, Gerste, Roggen, Hafer, Erbsen, Linsen, Bohnen, Reis, Sonnenblumensamen, Kerne der Wein-, Johannis- und Stachelbeeren, Eicheln, Kastanien, Hagebutten, Bucheckern, Wallnüsse und besonders die Vogelbeeren, die getrocknet und vor der Verwendung - wie gewöhnliche Kaffeebohnen - gebrannt und zerstoßen wurden. Ebenso verwendete man Mais und eine Abkochung des isländischen Mooses, welches sehr nahrhaft gewesen sein soll und mit Milch übergossen wurde.
Erst mit dem Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) begann die Zeit, in der Heiligenstädter auf den Geschmack von eingeführten Bohnenkaffee kamen. Vorher trank kein Bürger Kaffee, und keine Bürgerin konnte ihn zubereiten. Ein Soldat forderte Kaffee und lehrte der Wirtin die Zubereitung dieses heute noch lieblichen Getränks.“
Der Ursprung moderner Kaffeemaschinen lässt sich auf eine Innovation aus dem Eichsfeld zurückführen. Hermann Eicke, geboren am 24. Dezember 1837 in Weißenborn, entwickelte um das Jahr 1880 die erste selbsttätige Kaffeemaschine. Seine Erfindung bildet somit die Basis für zahlreiche heute weltweit genutzte Kaffeemaschinenmodelle.
Quelle: Thüringer Tageblatt 1982 Egon Grohmann – Bild: Kaffeemaschine im Eichsfeldmuseum Heiligenstadt © Thomas Schuster Heiligenstadt