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Adlige im Bauernheer
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Zeitgeschehen · Mittwoch 26 Mär 2025 · Lesezeit 2:15
Tags: Bauernkrieg
Ich habe mich mal etwas genauer mit den genannten Adligen im Bauernheer bei Frankenhausen, darunter den Grafen Wolfgang von Stolberg beschäftigt. Er müsste genauso wie Florian Geyer von Giebelstadt während der NS-Zeit und in der DDR glorifiziert worden sein. Einigen bekannt ist das Lied: „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen“ und das Drama von Gerhard Hauptmann. Im Eichsfeld wurde das Geismarer Kulturhaus nach ihm benannt.

Da das nicht der Fall war, betrachten wir die Aufzeichnungen zum Leben seines Vaters, Botho von Stolberg:

„…  Nachdem Herzog Georg von Sachsen von den Bauernunruhen in Thüringen Kenntnis erhalten hatte, forderte er Graf Botho zu Stolberg und andere thüringische Fürsten und Grafen auf, ihm und den sich gegen die Bauern verbündeten Fürsten bewaffnete Hilfe zu leisten. Graf Botho beauftragte daraufhin am 11. Mai 1525 seinen in Stolberg befindlichen ältesten Sohn Wolfgang, sich mit 20 Reiter und 50 Mann zu Fuß zur Unterstützung der Streitmacht des Herzogs Georg bereitzuhalten. Bevor es jedoch zu einem Einsatz kam, wurde Graf Wolfgang von Bürgern aus Stolberg und Abgesandten des Bauernheeres genötigt, persönlich nach Frankenhausen zu kommen und sich nicht dem fürstlichen Heer anzuschließen, widrigenfalls würden die Dörfer der Grafschaft Stolberg verwüstet werden. Ohne Rücksprache mit seinem abwesenden Vater zu nehmen, ließ sich Graf Wolfgang darauf ein und ritt nach Frankenhausen. Im Bauernlager angekommen, gelobte er wie sein Vater, die Artikel der Bauern anzuerkennen. Als er jedoch zurückkehren wollte, nahmen die Bauern ihn und seine Begleiter als Geiseln, Mathern von Gehofen und zwei weitere Kundschafter des Grafen Ernst von Mansfeld töteten sie sogar und forderten von Graf Botho die Lieferung von Geschütz und Pulver. Zur Rettung seines Sohnes ließ Graf Botho eine Steinbüchse und ca. 20 Pfund Pulver nach Frankenhausen liefern, sein Sohn wurde jedoch nicht freigelassen.

Als am 15. Mai 1525 wurde Graf Wolfgang und seine Begleiter mit den Bauern gefangen genommen. Der junge Graf musste nun unter dem Zorn des Herzogs Georg von Sachsen leiden. Es kostete viel Zeit, um die tatsächlichen Verhältnisse aufzuklären und wieder normale Beziehungen zwischen Herzog Georg und den Stolberger Grafen wiederherzustellen. …“

Weitere Adlige bei der Schlacht in Frankenhausen waren Kaspar von Rüxleben und Hans von Werthern, von denen ich nichts gefunden habe.
So können wir daraus schließen, dass der überwiegende Teil der Adligen, Geistlichen und wohlhabenden Bürgern sich aus Angst vor dem Tod und Verlust des Eigentums der Bewegung anschlossen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Stolberg - Bild: Stempel vom Kulturhaus in Geismar


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