1000 Jahre Todestag Kaiser Heinrich II. dem „Heiligen“
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Zeitgeschehen · Donnerstag 05 Sep 2024
Tags: Grone, Göttingen, Heinrich, II
Tags: Grone, Göttingen, Heinrich, II
Der letzte Kaiser der Ottonen wurde 973 (978?) in Hildesheim oder Abbach geboren. Er war von 995 – 1004 Heinrich der IV. und von 1009 bis 1017 Herzog von Bayern. Der Mainzer Erzbischof Willigis krönte ihn 1002 zum König des Ostfrankenreiches (regnum Francorum orientalium). Im Jahre 1004 wurde er zum König von Italien gekrönt und 1014 erhob ihn Papst Benedikt VIII. zum deutschen Kaiser. Er folgte Otto III. und war durch seine Kinderlosigkeit der letzte Ottone.
Am 14. Februar 1014 krönte ihn Benedikt VIII. in der Basilika St. Peter zum Kaiser und seine Gattin zur Kaiserin. Der Papst überreichte bei der Kaiserkrönung erstmals eine mit einem Kreuz gezierte goldene Kugel. Der „Reichsapfel“ ist seitdem Bestandteil der Reichsinsignien.
Nach dem Tod Otto III. 1002 erhoben neben Heinrich auch Markgraf Ekkehard von Meißen und Hermann von Schwaben Ansprüche auf die Nachfolge. Durch seine Krönung im Mainzer Dom unterwanderte er die Ansprüche der anderen beiden Kandidaten. Üblicherweise wurden die Könige auf dem Thron Karls des Großen in Aachen gekrönt.
Die Ehefrau Heinrich II. war Kunigunde, bekannt aus dem Kloster Kaufungen. Über die Kinderlosigkeit des Paares gab es eine interessante Sage.
Papst Eugen III. sprach ihn am 13. Juli 1146 heilig, daher sein Name „der Heilige“.
Über seinen Tod in der Pfalz Grone (Göttingen) lesen wir:
„… Zu Beginn des Jahres 1024 musste Heinrich wegen einer Krankheit in Bamberg eine fast dreimonatige Pause einlegen. In Magdeburg konnte er im April 1024 noch einmal das Osterfest feiern. Nach den Osterfeierlichkeiten brach er auf, musste sich dann aber wegen einer schweren Erkrankung zwei Monate in Goslar aufhalten. Ein heftiger Rückfall zwang ihn zu einem Aufenthalt in der Pfalz Grona bei Göttingen, wo er schließlich am 13. Juli 1024 an einem chronischen schmerzhaften Steinleiden starb. Sein Grab fand er im Bamberger Dom, wo er das von Tilman Riemenschneider um 1500 neu geschaffene repräsentative sogenannte Kaisergrab möglicherweise mit Kaiserin Kunigunde teilt. …“
Die Pfalz Grona war eine ottonische Pfalz sehr hohen Ranges. Nachgewiesen sind Aufenthalte von Otto I., Otto II., Otto III. und Heinrich II. Kaiser Heinrich I. versorgte seine Witwe unter anderem mit diesem Gut.
Da Otto II. und Otto III. in Heiligenstadt nachgewiesen wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch Heinrich II. in Heiligenstadt weilte. Die Pfalz war nur einen Tagesritt von Grona entfernt.
Nach seiner Frau Kunigunde wurde vermutlich das „Kunigundenfenster“ auf Burg Hanstein benannt. Von hier kann man zum Kloster Kaufungen sehen, so sagt man.
Zu den Meisterwerken des in Heiligenstadt geborenen Tilman Riemenschneider gehört das Grabmal Heinrichs II. in Bamberg.
Quelle: Eigene Aufzeichnungen – Bild: Bildtafel mit dem Tod Heinrichs II. in Grona von Riemenschneider in der Kirche von Grone und ein Bildnis Heinrich II. in der Stiftskirche von Kaufungen © Thomas Schuster Heiligenstadt