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„Willy Brandt ans Fenster“
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Thüringen · Dienstag 19 Nov 2024 ·  1:15
Tags: BrandtinErfurt
Gegenüber dem Erfurter Hauptbahnhof befindet sich ein Gebäude mit der Inschrift: „Willy Brandt ans Fenster“ auf dem Dach. An einem Fenster ist das Bildnis des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt zu sehen. Was hat es damit auf sich?

Am 19. März 1970 kam er als erster westdeutscher Regierungschef in die DDR, nicht nach Berlin, sondern in die Bezirkshauptstadt Erfurt. Brandt suchte ein Gespräch mit dem DDR- Ministerpräsidenten Willi Stoph, um das Verhältnis zwischen Ost und West zu verbessern.

Aber warum gerade Erfurt?
Das Treffen war zunächst in Ost-Berlin vorgesehen. Die DDR-Führung verweigerte die Einreise über Westberlin. So wurde Erfurt zum Treffpunkt auserwählt. Als Tagungsort diente der „Erfurter Hof“ gegenüber dem Bahnhof, wo Brandt mit einem Sonderzug anreiste. Der Platz wurde abgesperrt, damit kein Kontakt zwischen der Bevölkerung und dem Bundeskanzler mit seinem Gefolge zustande kam. Auf dem Weg zum gegenüberliegenden Hotel wurde die Delegation mit „Willy, Willy“-Rufen von den Erfurtern begrüßt, die die Absperrgitter überrannten. Die Polizei war machtlos.

Die Menschen riefen vor dem Hotel: „Willy Brandt ans Fenster“. Erst zögerte er, dann trat er nickend und lächelnd an ein Fenster und zeigt sich nur kurze Zeit. Der Platz wurde nun gewaltsam geräumt. Die damaligen Gespräche verliefen ergebnislos.

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Bild: Erfurt 2024 © Thomas Schuster Heiligenstadt


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