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„Steche, schlage, würge hier, wer da kann“ – Luthers Rolle im Bauernkrieg
Heiligenstadt im Eichsfeld
Veröffentlicht von Thomas Schuster in Zeitgeschehen · Dienstag 15 Apr 2025 · Lesezeit 1:30
Tags: Bauernkrieg
Die Rolle von Martin Luther ist untrennbar mit dem Bauernkrieg verbunden. Nach anfänglicher Sympathie mit den aufständischen Bauern änderte er seine Einstellung zugunsten des Adels und der Kirche. Seine Ansicht schrieb Luther 1525 in der Streitschrift:

„Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der andern Bauern“, wo er die gnadenlose Niederwerfung der Bauern forderte. In seinem „hartes Büchlein gegen die Bauern“ übte er Kritik an den Aufständischen und rief die Fürsten zum Gegenschlag auf:

„Darum liebe Herren erlöset hier, rettet hier, helft hier! Erbarmet euch der armen Leute! Steche, schlage, würge hier, wer da kann“.

Ursache wird wahrscheinlich seine Auseinandersetzung mit Müntzer sein. Luther sah auch, dass die Gewalt und Plünderungen der Bauern zunahmen. Luther war fest überzeugt, dass nur er den göttlichen Auftrag habe, eine Reformation durchzuführen und er nur Christus und keinem anderen Menschen gegenüber Rechenschaft ablegen müsse. Der Lutherexperte Prof. Dr. Scott Hendrix aus Princeton schreibt:

„… Müntzer war ein ehemaliger Student in Wittenberg, der sich als Prophet der Endzeit ausgab und 1525 schließlich als Führer der besiegten Bauern hingerichtet wurde. Luther hatte Angst, dass der Emporkömmling Müntzer mit seinem Sendungsbewusstsein, die Gottlosen durch Gewalt auszurotten und eine reine Kirche der Auserwählten auf das Ende vorzubereiten, seine Reformation untergräbt.
… Ihm war fast jedes Mittel recht, auch die Anwendung von Gewalt ohne Barmherzigkeit, um seinen persönlichen Bauernkrieg zu gewinnen und seine Reformation zu retten.“

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Quelle: https://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2013/jul/News_Martin_Luthers_Bauernkrieg.shtml - Bild: Martin Luther am Erfurter Rathaus 2025 © Thomas Schuster Heiligenstadt


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